Viel Arbeit mit Airbus

Studie verheißt 1.350 neue Arbeitsplätze bei Zulieferern. GAL fordert Einhaltung von Zusagen durch Airbus

In den vergangenen drei Jahren sind bei den Zulieferunternehmen der Luftfahrt-Industrie in Hamburg mehr als 1.900 Arbeitsplätze entstanden. Das ist das Ergebnis einer gestern veröffentlichten Umfrage der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF) unter 55 kleinen und mittelständischen Luftfahrtunternehmen in Hamburg. Die befragten Firmen gaben zudem an, bis zum Jahr 2006 weitere 1.350 Einstellungen zu planen.

Bürgermeister Ole von Beust hatte bereits am Freitag vor dem Luftfahrt-Presse-Club erste Details dieser Studie ausgeplaudert (taz berichtete). Dabei hatte er den Eindruck erweckt, als sei dieser Zuwachs an Arbeitsplätzen von der Pistenverlängerung in Neuenfelde abhängig. Der jetzt vorliegende Wortlaut der HWF-Befragung allerdings spiegelt diesen direkten Zusammenhang nicht wider. Die Zahlen belegten die Prognose, heißt es dort lediglich, „dass durch die Produktion des Airbus A380 nicht nur bei Airbus selbst, sondern auch bei den Zulieferern jeweils 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen würden“.

Das von Airbus in Frage gestellte Auslieferungszentrum und der Innenausbau für die Passagierversion des A380 seien keineswegs abhängig von einer weiteren Landebahnverlängerung, insistierte gestern GAL-Parteichefin Anja Hajduk. „Airbus hat sich rechtlich verbindlich verpflichtet, diese Investitionen in Hamburg zu tätigen. Nur unter dieser Voraussetzung hat der Senat 700 Millionen Euro für die Zuschüttung des Mühlenberger Loches investiert“, erinnerte Hajduk. Als Haushaltsexpertin der Grünen in der Bürgerschaft und seit zwei Jahren im Bundestag ist sie mit den wirtschaftlichen Rahmendaten des Projekts seit langem bestens vertraut.

„Wer davon ausgeht, Airbus könne ohne Konsequenzen praktisch alle Arbeitspakete zur Produktion des A380 aus Hamburg abziehen, malt Horrorszenarien, die jeder Grundlage entbehren“, bekräftigte auch Partei-Vize Jens Kerstan: „Hamburg hat seine Zusagen eingelöst, jetzt muss Airbus seinen Teil erfüllen. Wir fordern den Senat auf, diesen Anspruch gegenüber Airbus durchzusetzen“, so die beiden Spitzen-Grünen. Sven-Michael Veit