unterm strich
:

Der Saxofonist und Jazzkomponist Robin Kenyatta ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er 62-jährig am 26. Oktober in Luzern, wo er am 28. Oktober ein Konzert geben sollte. Wie seine Tochter der New York Times mitteilte, starb er im Schlaf. Unter dem Namen Robert Prince Haynes wurde Robin Kenyatta am 6. März 1942 in den USA geboren. Seine Karriere begann in den Sechzigern, als er mit Jazzgrößen wie Archie Shepp, Sonny Stitt und Bill Dixon zusammenarbeitete. Nachdem er drei Jahre in Frankreich gelebt hatte, zog Robin Kenyatta in die Schweiz. In Lausanne gründete er die Musikschule Hello Jazz. 2002 war er in die USA zurückgezogen. Zuletzt hat er am Bentley College in Waltham Massachusetts unterrichtet. Als besonders groß gilt sein Einfluss auf die Spielarten des Hard Bop und des Free Jazz.

Noch mal Jazz, womit man – dies nebenbei – ja ganz schön herumzukommen scheint. Dave Brubeck, 84, kalifornischer Jazz-Pianist, ist gestern mit dem Ehrendoktorat der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz) ausgezeichnet worden. Mit seinem Dave Brubeck Quartet komponierte er viele Jazz-Klassiker, etwa „Blue Rondo a la Turk“ oder „Take Five“. Die Ehrung der Fakultät galt jedoch den religiösen Kompositionen Brubecks. Einige davon wird er am Sonntag in der Universität Freiburg aufführen. Von besonderer persönlicher Bedeutung gilt Brubecks einzige Messe „To Hope! A Celebration“, die er 1979 im Auftrag einer katholischen Zeitung komponierte. Brubeck zeigte sich dabei übrigens als Mann von großer Konsequenz: Nach dem Schreiben dieser Messe ist er gleich in die katholische Kirche eingetreten. Obwohl er in einer ursprünglich protestantischen Familie aufgewachsen war, war er bis dahin nicht getauft worden. Hallelujah!