unterm strich
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Der Rotstift geht um. Für fünf der 16 Goethe-Institute in Deutschland gibt es nur mehr wenig Aussicht auf Rettung. Gestern kam das Präsidium unter dem Vorsitz von Präsidentin Jutta Limbach zusammen, um über den Vorschlag zur Schließung zu entscheiden. Vor einer Bekanntgabe des Ergebnisses soll heute erst mal die Mitgliederversammlung informiert werden. „Wir werden das vor der Mitgliederversammlung ausführlich diskutieren“, sagte eine Goethe-Sprecherin der dpa. Neben den Standorten Dresden und Düsseldorf stehen die bayerischen Institute in Prien, Rothenburg ob der Tauber und Murnau auf dem Prüfstand. Was nicht jeden erfreut. „So wichtig es ist, die Struktur des Angebots der Goethe-Institute im Inland zu optimieren, die wichtige Aufgabe der Institute in Deutschland darf dabei nicht unterschätzt werden“, erklärte der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Nooke. An den deutschen Goethe-Instituten mit seinen rund 400 Beschäftigten lernen derzeit bis zu 25.000 Ausländer Deutsch. Im Gegensatz zu den Auslandseinrichtungen müssen sich die Inlandsinstitute über die Sprachkurse selbst finanzieren.

Albtraum am Sonntagabend im Theater Mönchengladbach: Zum Ende des ersten Aktes von Richard Wagners „Tannhäuser“ versagte dem Sänger der Titelpartie, Roman Sadnik, die Stimme total. Während sich das Publikum beim Pausensekt erfrischte, brach hinter der Bühne rege Betriebsamkeit aus. Ein telefonisch alarmierter Sänger, der alternierend am Niederrhein den Tannhäuser gibt, hatte sich justament am „Fidelio“ in Dortmund verausgabt und stand augenblicklich nicht zur Verfügung. Allerdings war im Foyer zufällig der Tenor Ronald Carter, ehemaliges Ensemblemitglied der Bühne und gelegentlicher Gast des Hauses, gesehen worden, der nun über Haussprechanlage ausgerufen wurde. Spontan sagte Opernbesucher Carter seine Hilfe zu und übernahm die Stimme der Titel-Partie, die er nach eigenem Bekunden fünf Jahre lang nicht mehr gesungen hatte. Der erkältete Sadnik spielte dazu die Rolle, und beide heimsten nach vier Stunden „Tannhäuser“ gemeinsam den begeisterten Applaus der Operngäste ein.