Stahlwerke: Rettung in Sicht

Die Schließung sei abgewendet, erklärt Unternehmensleitung, und das dank der Mitarbeit der Belegschaft an der Umstrukturierung. Gewinnerwartung übertroffen

Bremen dpa ■ Die Stahlwerke Bremen sind nach Ansicht der Unternehmensleitung nicht mehr von Schließung bedroht. Nach umfangreichen Rationalisierungen und dem beginnenden Abbau von rund 1.700 der 4.800 Arbeitsplätze werde das Unternehmen in 2003 erstmals seit Jahren wieder einen Gewinn erzielen, teilte der Vorstand am Donnerstag mit. Wenn der mit der Belegschaft entwickelte Umstrukturierungsprozess „Fit“ erfolgreich bleibe, werde der Stahlkonzern Arcelor seinen Bremer Standort dauerhaft erhalten.

Der geplante Personalabbau werde voraussichtlich ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen, sagte Arbeitsdirektor Uwe Schmidt. Für 1.100 der bis 2006 geplanten 1.700 Stellenstreichungen seien vertragliche Regelungen getroffen. So scheiden 682 Mitarbeiter durch Altersteilzeit aus. 248 Beschäftigte haben sich eine neue Stelle gesucht oder wechseln in eine Qualifizierungsgesellschaft.

Allein in diesem Jahr wurden durch die Umstrukturierung die Kosten pro Tonne Stahl um fünf Prozent gesenkt, sagte der Vorstandsvorsitzende Alphons Schoder. Bei einem Umsatz von 1,2 Milliarden Euro werde der Gewinn trotz gestiegener Rohstoffpreise deutlich über den erwarteten 16 Millionen Euro liegen. Obwohl der Arcelor-Konzern einen der beiden Bremer Hochöfen auslaufen lassen will, könne am Standort Bremen mindesten noch bis zum Jahr 2020 Stahl produziert werden.

Der weltgrößte Stahlkonzern Arcelor will den Angaben zufolge seine Jahresproduktion von 44 Millionen Tonnen deutlich zurückfahren. In Bremen sollen künftig statt 3,5 Millionen nur noch 2,7 Millionen Tonnen Stahl produziert werden. Parallel dazu sollen jährlich 130 Millionen Euro gespart werden. Die Umstrukturierung werde in enger Zusammenarbeit mit der Belegschaft entwickelt, bestätigte der Betriebsratsvorsitzende Michael Breitbach. Die Mitarbeiter brachten dafür bislang 12.000 eigene Verbesserungsvorschläge ein.