Nur wegen Osnabrück

Viermal am Tag fahren künftig ICEs statt ICs nach Hamburg und Osnabrück. Tempo bleibt, Preis steigt

Bremen taz ■ Da steht man als Stadt doch gleich ganz anders in der Landschaft, wenn ab und zu mal ein ICE am Bahnhof hält. Dachte sich Osnabrück und bat die Bahn, ICE-Stadt zu werden, aus „Imagegründen“, so Bahnsprecher Hans-Jürgen Frohns. Die Bahn kam der Bitte nach, und Bremen darf den osnabrückschen Geltungsdrang nun ausbaden: Auf der Strecke von Hamburg über Bremen nach Osnabrück verkehrt ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember zu vier Abfahrtszeiten ein ICE statt eines ICs – in beide Richtungen.

Schneller als der IC fährt der ICE dabei nicht, dafür kostet er mehr. Die Bahnstrecken nach Hamburg und nach Osnabrück sind nicht für hohe Geschwindigkeiten gebaut – die Fahrtzeiten bleiben also die gleichen. Allerdings für mehr Geld: Eine einfache Fahrt nach Hamburg in der 2. Klasse kostet im ICE 24,40 Euro, im Intercity nur 21,40 Euro. Dafür habe man im ICE aber einen „Komfort-Gewinn“, erklärt Bahnsprecher Frohns. „Ein anderes Sitzerlebnis, abschließbare Fächer fürs Gepäck, das Bord-Bistro.“ Nur zwei der acht ICEs fahren zur Hauptverkehrszeit – ansonsten rattern die üblichen ICs. „Kein Pendler wird einen ICE nehmen müssen“, so Frohns. 17 ICs pro Tag und Richtung werden also weiterhin die Alternative sein – weniger „Sitzerlebnis“, mehr im Geldbeutel. dos