Deutsch-Rap, ganz maßstabsgetreu: DJ Derezon

DJ Derezon: „Championz League Episode 2“ rap.de/records/ GrooveAttack

Der HipHop-Pionier Derezon hat für sein DJ-Album eine All-Star-Crew versammelt, wie sie zuletzt nur der Plattenpapzt hat aktivieren können. Von Stuttgart (Afrob) geht die Reise bis Frankfurt (D-Flame), von West- (Kool Savas) bis Ost-Berlin (Joe Rilla). Nur Hamburg ist unterrepräsentiert, aber dafür wird musikalisch das gesamte Spektrum abgedeckt: Black Kappa mischt Derezon einen schweren Dancehall-Beat, Bintia und Lisi dagegen einen flockigen Pop-Track, D kriegt ein luftig-verträumtes New-Age-Nichts, für die Aphrodelics sampelt er Pink Floyd. Auch das inhaltliche Spektrum ist denkbar weit gefächert: Vom sexistischen Dumpfbacken-Rap (Fast H) bis zum gut gemeinten Pseudointellektualismus (G.E.R.M.), von politisch korrekter Oldschool (Torch) bis zu Möchtegern-Zuhältern (Fumanschu & Jack Orsen), von Deutschtürken, die Deutsch rappen (Bektas), bis zu Deutschtürken, die Türkisch rappen (Fuat, Killa Hakan & Sirtlan). „Championz League Episode 2“ verschafft einen Überblick, was der deutsche HipHop zu leisten imstande ist – im guten wie im schlechten. So maßstabsgetreu ist das Bild, das Derezon vom Deutsch-Rap zeichnet, dass wie im Großen auch hier im Kleinen kaum Frauen vorkommen. TO