was macht eigentlich ...Huub Stevens?
: Sich auskurieren

Der November holt sich sein Recht. Irgendwann erwischt die Herbstgrippe jeden – sogar Huub Stevens, den standfesten Trainer des krisengeschüttelten Vereins Hertha BSC. Was hat er nicht alles überstanden: das Aus im Uefa-Pokal, das Ultimatum vor den beiden Spielen in Rostock, den Ausfall von Spielmacher Marcelinho und die 4:2-Klatsche in Kaiserslautern.

Jetzt aber musste sich der kampfstarke Holländer geschlagen geben – vor den fiesen kleinen Grippeviren, die zurzeit überall durch die nasskalte Stadt fliegen. Zwei Tage war Stevens ans Bett gefesselt, und unklar ist, ob er heute das Training der Hertha-Profis leiten kann. Aber auch im Fußball gilt: lieber richtig auskurieren als die Grippe ewig verschleppen!

Schließlich will Stevens am Sonntag, einen Tag nach seinem 50. Geburtstag, wieder auf der Bank sitzen. Immerhin geht es gegen seinen Exverein Schalke 04 und darum, mit einem Sieg den erneuten Absturz der Hertha in den tiefen Tabellenkeller zu verhindern. Dass der Trainer zu Hause im Bett bleibt und sich das Spiel im Bezahlfernsehen anschaut, der Bank Order per Handy gebend, scheint kaum denkbar.

Wie wär’s für den Fall der Fälle damit: Hertha baut Stevens ein kuscheliges Sofa neben die Ersatzbank, das mit Heizkissen gewärmt wird. Und falls seine Stimme zu heiser zum Brüllen ist, wird mit einem Megafon nachgeholfen. Damit könnte der Coach auch gegen die Fans ankommen, falls die nach dem Abpfiff wieder einmal rufen sollten: Stevens raus! ROT FOTO: RTR