unterm strich
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Der hoffnungslose Kampf der Medienindustrie gegen Raubkopien geht in eine neue Runde, eine kleine Runde zwar nur, eine Zwischenrunde gewissermaßen, aber eine Runde. Unter dem grandiosen Motto „Raubkopierer sind Verbrecher“ wird die deutsche Filmwirtschaft am kommenden Donnerstag eine Kampagne gegen die Verletzung des Urheberrechts starten. „Raubkopierer sind Verbrecher“: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Das Einzige, was diese Kampagne ändern wird, dürfte aber ohnehin der Kontostand der ausführenden Agentur werden.

Stephen King, vor einigen Tagen noch mit dem National Book Award ausgezeichnet, wird das Thanksgiving-Wochenende im Krankenhaus verleben müssen. Er leidet an einer Lungenentzündung. King wollte seinem Sprecher zufolge – außer engsten Familienmitgliedern – weder Besuch noch Blumen sehen. King lag zuletzt 1999 im Krankenbett, nachdem er auf einem Spaziergang von einem Bus angefahren worden war. So kann’s kommen: Erst nimmt man King gegen die Anfeindungen der Kulturkonservativen in Schutz, und dann geht er einem mit immer neuen Meldungen auf den Wecker.

Auf amerikanische Wissenschaftler ist ja immer Verlass, wenn es darum geht, durchgedrehte Meldungen in die Welt zu entlassen. Diese dürfte aber nicht nur hier in der Oswald-Kolle-Oase für erregte Diskussionen geführt haben: Das US-Gesundheitsministerium hat dem Schmerzspezialisten Stuart Meloy die Erlaubnis erteilt, sein Orgasmatron klinisch zu testen. Inspiriert von einem Song der Band Motörhead hat Meloy eine Maschine entwickelt, die Frauen auf Knopfdruck zum Höhepunkt bringen kann. Die Glücklichen müssen sich allerdings in einer Operation zwei Elektroden am Rückgrat einsetzen lassen, das die Nerven stimuliert. Außerdem wird ihnen noch ein Gerät eingepflanzt, das einem Herzschrittmacher ähneln soll. Der Orgasmatron wird über eine Fernbedienung gesteuert. So großartig sich das anhört – eine Frage bleibt offen: Warum stimuliert das Gerät eigentlich nur Frauen?

Wer am Wochenende noch nichts vorhat und ein Liebhaber von Paul Klee ist, sollte eine kleine Norddeutschlandtour unternehmen. Zunächst eröffnet dieKunsthalle der Freien und Hansestadt Bremen eine Ausstellung mit mehr als 140 ausgewählten Gemälden, Zeichnungen und Grafiken unter dem Titel „Paul Klee – Lehrer am Bauhaus“. Sie zeigt neben seinen theoretischen Schriften bekannte Werke der Zwanzigerjahre. Ergänzend sind in Hamburg und Hannover zwei weitere Klee-Ausstellungen mit späteren Schaffensphasen zu sehen.