Der Zerleger rettet

DORTMUND taz ■ Die Attraktion des Tages war zwei Meter lang, biss mit seinen Zähnen auf eine überdimensionierte Zigarre und grinste zufrieden. Bei seinem ersten Auftritt in Dortmund hat sich der neue BVB-Großaktionär Florian Homm für den Verbleib der Geschäftsführer Gerd Niebaum und Michael Meier stark gemacht. In seiner Rede vor der Aktionärsversammlung des BVB sprach sich der in Börsenblättern als „Zerleger von Mallorca“ titulierte Homm ebenfalls für die Entlastung von Geschäftsführung und Aufsichtsrat aus.

„Die beiden haben Bockmist gebaut. Aber ein tiefer Blick in die Seele zeigt: Da ist ein gewisses Know-How und ein verdammter Ehrgeiz, die Karre aus dem Dreck zu ziehen“, verteidigte Homm die Geschäfsführer. Er erwarte nun eine „1-A-Performance“ und die Umsetzung des von ihm geforderten Sparprogramms „Konter“, mit dem das Ergebnis des hoch defizitären Clubs jährlich um 45 Millionen Euro verbessert werden soll. „Nichts darf heilig sein“, forderte Homm. BVB-Manager Michael Meier stellte vor den Aktionären eine Reduktion der Spielergehälter und ein Abstoßen von Unternehmensbeteiligungen in Aussicht. Wahrscheinlich sind auch der Verkauf der Namensrechte am Westfalenstadion sowie eine weitere Kapitalerhöhung.

Niebaum und Meier waren zuvor von den 1.700 anwesenden Aktionären ausgepfiffen und zum Rücktritt aufgefordert worden. Stefan ten Doornkaat, Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) bezeichnete Niebaum und Meier als „Siegfried und Roy der Bilanzen“, die durch das Gewähren von Sonderrechten Homm gegen Aktienrecht verstoßen hätten. KAN