Mzoudi-Prozess verzögert sich

HAMBURG afp ■ Eine Erklärung des Bundeskanzleramtes hat überraschend den zweiten Hamburger Terrorprozess um die Anschläge vom 11. September 2001 verzögert. Auf Bitte der Bundesregierung schloss das Hanseatische Oberlandesgericht gestern nicht wie beabsichtigt die Beweisaufnahme in dem Verfahren gegen den mutmaßlichen Terrorhelfer Abdelghani Mzoudi. Hintergrund ist eine Anfrage des Gerichts, ob deutschen Behörden geheime Protokolle vorliegen über Verhöre des in US-Haft sitzenden mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge, Khalid Sheikh Mohammed. Diese Anfrage sei „noch in Bearbeitung“, teilte das Bundeskanzleramt der Bundesanwaltschaft gestern per Fax mit, so Bundesanwalt Walter Hemberger vor Gericht. Laut Hemberger könnte die Prüfung des Bundeskanzleramts noch bis zu zwei Wochen dauern. Mzoudis Verteidigung hatte das Gericht letzte Woche darauf hingewiesen, dass „Gerüchten“ zufolge entsprechende Verhörprotokolle beim BKA, BND oder Verfassungsschutz vorliegen sollen.