Zeitzeugin mit Bundesverdienstkreuz

Eleonore Hertzberger wurde 1917 in Berlin geboren. Weil ihr Vater Jude war, zog sie nach der Machtübernahme durch Hitler 1933 mit ihren Eltern nach Amsterdam. Von dort flüchtete sie – inzwischen verheiratet mit dem ebenfalls jüdischen Eddi Hertzberger – 1942 in die Schweiz und nach Spanien. Nach dem Krieg machte sie unter dem Namen Laura Cormonte Karriere als Opernsängerin. Heute lebt Hertzberger in der Schweiz. 1993 veröffentlicht die inzwischen 86-Jährige erstmals ihre Lebensgeschichte auf Deutsch.

Etwa zeitgleich beginnt sie, als Zeitzeugin Schulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu besuchen. Grund dafür ist der verstärkte Zulauf rechtsextreme Gruppen Anfang der 90er-Jahre. Inzwischen hat sie in über 100 Schulen von ihren Erfahrungen erzählt und mit den Schülern diskutiert. Dafür hat sie letzte Woche das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.  ANN