zahl der woche
: Wind ist billiger als Kohle

Strom aus heimischer Windkraft ist inzwischen billiger als Strom aus heimischer Steinkohle. Denn bricht man die Kohlesubventionen auf die Kilowattstunde Strom herunter, zeigt sich: In diesem Jahr wird die Steinkohle in Deutschland vom Staat mit 3,3 Milliarden Euro alimentiert. Bei einer Jahresfördermenge von 26,3 Millionen Tonnen sind das 12,5 Cent pro Kilogramm. Da aus einem Kilogramm Kohle in den bestehenden Kraftwerken im Mittel exakt drei Kilowattstunden Strom gewonnen werden können (bei einem mittleren Wirkungsgrad von 37 Prozent), entfällt auf jede Kilowattstunde eine Subvention in Höhe von 4,2 Cent.

Das heißt nicht, dass Kohlestrom nur 4,2 Cent kostet. Vielmehr muss dieser Betrag aufgewendet werden, um die Kosten auf Marktpreisniveau herunter zu schrauben – und das liegt derzeit im Mittel bei knapp 4 Cent. Die Summe von Marktpreis und Subventionsbetrag ergibt nun den Preis einer Kilowattstunde Steinkohlestrom aus deutschen Länden: rund 8 Cent.

Im Vergleich dazu sind einige erneuerbare Energien schon billiger. Moderne Windkraftanlagen erzeugen – über ihren Betriebszeitraum von 20 Jahren gerechnet – die Kilowattstunde für 7 bis 8 Cent. Wasserkraft produziert Strom kostendeckend für 7,67 Cent.

Der Preisvorteil der regenerativen Energien wird noch zunehmen. Denn im Jahre 2012 soll (so der aktuelle Beschluss der Bundesregierung) die Steinkohle noch immer mit 1,83 Milliarden Euro subventioniert werden, was bei anvisierten 16 Millionen Tonnen einem Zuschuss von 11,2 Cent je Kilogramm entspricht. Verglichen mit dem heutigen Betrag ist das – je Kilo gerechnet – ein Rückgang der Kohlesubventionen von gerade einem Prozent jährlich. Für Windkraftanlagen hingegen wird die Vergütung laut EEG um zwei Prozent jährlich sinken – weil diese Form der Stromproduktion immer effizienter wird.

BERNWARD JANZING