Senatorin bleibt hart

Dinges-Dierig bekräftigt Spardiktat für Volkshochschule. Angebot soll schrumpfen, aber dafür teurer werden

Frust in der Volkshochschule (VHS): „Der Senat stellt das Ausmaß seiner Sparmaßnahmen nicht infrage“, lautete gestern die Bilanz von VHS-Direktorin Sabine Schlüter nach einer Krisensitzung mit Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) am Vorabend. Nach dem Treffen „ist jetzt klar, dass auf den Betrieb massive Veränderungen zukommen“, so Schlüter. Wegen des Spardiktats könne die VHS ihr Aufgabenprofil nicht erhalten, das vor allem ärmeren Gruppen zugute kommt. „Statt gut und günstig“, so Schlüter, „wird sich unser Grundauftrag zu ,gut und kostendeckend‘ wandeln.“

Wie berichtet will der CDU-Senat die Zuwendungen an die VHS ab 2005 um 2,1 auf fünf Millionen Euro absenken. Die Einschnitte sollen etwa durch Streichung aller Rabatte und des Hauptschulangebots sowie durch Reduzierung der Deutschkurse für Migranten und der Honorare der Kursleiter erbracht werden. Am Dienstag erörterten Dinges-Dierig und die VHS-Spitze die Umsetzung des Sparbeschlusses, der am 15. Dezember die Bürgerschaft passieren soll.

„Die Sitzung hat gezeigt, dass der künftige Auftrag der VHS noch endgültig definiert werden muss“, so Behördensprecher Alexander Luckow. Neben einem Vertrag über Ziele und Leistungen soll eine Arbeitsgruppe aus Behörden- und VHS-Vertretern bis Januar einen abgespeckten Angebotskatalog erarbeiten. Was auch private Träger im Sortiment haben, soll wegfallen.

Vor allem Sprachkurse und die Gesundheitsbildung dürfte es treffen, so Schlüter, die eine Reduzierung von 40 Prozent im VHS-Gesamtvolumen befürchtet. Schlüter will vor allem die Ermäßigungen retten und hat ein neues Rabattmodell vorgeschlagen. Ob es eine Chance hat, steht indes in den Sternen. „Wenn der Grundauftrag der VHS definiert ist“, sagte Behördensprecher Luckow nur, „kann man über alles reden.“ Eva Weikert