Ruhe vor dem Sturm

In Bremen protestierten nur wenige gegen dieTarifbedingungen im öffentlichen Dienst

Bremen taz ■ Während in Hannover und Göttingen mehrere tausend Beschäftigte des öffentlichen Dienstes protestierten, trafen sich in Bremen gestern nur etwa 100 Menschen am Bahnhof zu einem kleinen Umzug. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte bundesweit zu Streiks und Demonstrationen aufgerufen.

Der Anlass: Die Tarifgemeinschaft der Länder hatte im März diesen Jahres den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst gekündigt. Daraufhin hatten Bayern und Hessen die 42-Stunden-Woche für Beamte eingeführt, Niedersachsen will vom kommenden Jahr an seinen Staatsdienern kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld mehr bezahlen.

In Bremen ist die Lage indes noch ruhig, die Ruhe vor dem Sturm, meint Wolfgang Schäfer von ver.di Bremen. Die Gewerkschaftler wollen den Beginn der Verhandlungen für die neue Tarifrunde Anfang 2005 abwarten – und dann die Kräfte bündeln.

So gab es in Bremen keine Streiks in Krankenhäusern und Katasterämtern, in Baubehörden und Bibliotheken. Und das Häuflein Demonstranten beschäftigte auch weniger der konkrete Tarifkonflikt, als der Sozialabbau insgesamt. Die Plakate von den Montags-Demos gegen Hartz IV wanderten so einmal an einem Mittwoch durch die Stadt. Und dahinter die ver.di-Fahne mit der Forderung: „Her mit dem schönen Leben.“ dos