Export-Ärger

Chinas Handel, der im Westen lange als Mittel zur Öffnung des Landes gepriesen wurde, wird zum Politikum neuer Art: Ein 100-Milliarden-Dollar Handelsdefizit mit Peking verärgert Washington, ein 40-Milliarden-Defizit die EU. Nur Japan gelingt es unter den Industriemächten gegenwärtig, aus dem Handel mit China einen Überschuss zu erwirtschaften. Dabei scheint die chinesische Wirtschaftsexpansion unaufhaltsam: Zwischen 1990 und 2003 verachtfachten sich die Exporte auf einen Weltanteil von 6 Prozent. Zugleich flossen bis heute über 500 Milliarden Dollar an Direktinvestitionen ins Land, mehr als nach Deutschland (zu Jahresbeginn 480 Milliarden). Dagegen nimmt sich das chinesische Investitionenvolumen im Ausland von derzeit 9,97 Milliarden Dollar noch gering aus. GB