Anführer noch flüchtig

Chef des Mörders von van Gogh vielleicht in Deutschland

FRANKFURT/DEN HAAG ap ■ Der mutmaßliche Anführer der islamistischen Terrorgruppe, die mit dem Mord an dem niederländischen Regisseur Theo van Gogh zu tun haben soll, hält sich womöglich in Deutschland auf. Der in Syrien geborene Redouan al-Issar wurde längere Zeit vor dem Verbrechen nach Deutschland abgeschoben, wie Justizminister Piet Hein Donner sagte.

Zuvor habe der „spirituelle Führer“ des so genannten „Hofstad Netzwerks“ sogar zeitweise in der Wohnung des mutmaßlichen Mörders Mohammed Bouyeri, eines 26-jährigen Marokkaners, in Den Haag gelebt. Nach den Worten Donners vermuten die niederländischen Ermittler, dass al-Issar sich im Ausland aufhält. Sie wollten diese Woche einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erwirken.

Die Bundesanwaltschaft erklärte, man habe keine Hinweise darauf, dass sich al-Issar gegenwärtig in Deutschland aufhalte. Es läge auch kein Ermittlungsverfahren gegen ihn vor. Man gehe aber Hinweisen nach, dass der Mann vor dem Attentat vom 2. November in Deutschland gewesen sei. Auch das Bundeskriminalamt erklärte, man prüfe die Hinweise. Beide Behörden betonten, man stehe in engem Kontakt zu den niederländischen Ermittlern.