Promifrauen sagen Nein zu unsafe Sex

Kampagne zum Welt-Aids-Tag: Frauen besonders betroffen. Steigende Neuinfektionsrate in Deutschland

BERLIN taz ■ Frauen in Deutschland sind von Aids besonders betroffen. Trotz der im internationalen Vergleich geringen Infektionsrate sei „ihre soziale Situation in Deutschland beunruhigend“, sagte die parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk gestern.

Weltweit sind rund die Hälfte aller Aids-Infizierten Frauen, in Deutschland nur jede fünfte. „Aber sie sind finanziell oft schlechter gestellt als infizierte Männer. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger ist bei Frauen doppelt so hoch“, sagte Ulrich Heide von der Deutschen Aids-Stiftung. Außerdem müsse die Hälfte noch Kinder versorgen, 70 Prozent sogar allein erziehend.

Die deutsche Kampagne zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember widmet sich dem Thema Frauen und HIV/Aids. Unterstützt wird sie von der Moderatorin Bärbel Schäfer, der Sängerin Sandy und der Schauspielerin Hannelore Elsner. „Wir wollen Frauen Mut machen, Nein zu ungeschütztem Sex zu sagen“, sagte Schäfer. „Aufklärung ist hauptverantwortlich für die geringe Infektionsrate in Deutschland“, ergänzte Caspers-Merk. Die steigende Zahl der Erstdiagnosen mache jedoch deutlich, dass die Aids-Förderung des Bundes von 9 Millionen Euro pro Jahr nicht gekürzt werden dürfe. JOS