kompetenzgeklingel
: Die Urteile der Christdemokraten

„Kompetenz“ scheint das Stichwort der Woche zu sein. Erst eröffnete Kultursenator Gloystein mit dem Diktum von der Kompetenz seiner Staatsrätin eine breite Debatte, dann setzten seine ParteifreundInnen von der CDU zum verbalen Sturm auf das Bremer Theater an: An dessen Spitze herrsche nämlich ein desatröses „Kompetenzgerangel“.

Gestützt auf vage Zeitungsandeutungen fordert Fraktionschef Jörg Kastendiek: „Intendant Pierwoß und Geschäftsführer Dünnwald müssen sich endlich zusammenraufen“ – damit sie „endlich mit ihren Zuschüssen auskommen.“ Statt dessen aber hätten sie „das Haus fast in die Pleite getrieben.“ Trotz millionenschwerer Subventionen sei das Eigenkapital „nahezu komplett aufgebraucht“.

Das Problem dieser schönen Attacke: Ihr mangelt an der so gerne strapazierten Kompetenz. Denn das Problem des Theaters besteht ja gerade im eklatanten Missverhältnis zwischen Gesamthaushalt und der dünnen Eigenkapitaldecke von 184.000 Euro. Woraus sich bei Mindereinnahmen sehr schnell das Problem einer bilanztechnischen Insolvenz ergibt. Und die Zuschüsse? Wurden in der letzten Sommerpause gerade gekürzt. Das alles geflissentlich zugunsten harscher Anwürfe zu übersehen, leitet zum nächsten Stichwort über: Ignoranz. HB