Russland sagt Treffen mit Nato-Generalstabschefs ab

VERTEIDIGUNG Geplantes Manöver des Bündnisses in Georgien belastet Beziehungen zu Moskau

BERLIN taz | Das Verhältnis von Nato und Russland steht angesichts der für Mai geplanten Nato-Manöver in Georgien vor einer neuen Belastungsprobe. Dmitri Rogosin, Russlands ständiger Botschafter bei der Nato, sagte die russische Teilnahme an einem für den 7. Mai geplanten Treffen mit den Generalstabschefs der Nato wegen der Manöver in Georgien ab. An den vom 6. Mai bis 1. Juni dauernden Manövern werden sich Soldaten aus 18 Ländern beteiligen, darunter auch die Nicht-Nato-Mitglieder Armenien und Serbien.

Kasachstan, Estland und Lettland hatten angesichts der russischen Proteste ihre Zusage in den vergangenen Tagen wieder zurückgezogen.

In Moskau sieht man Parallelen zum Vorjahr. Nach einem Manöver von 1.000 US-Soldaten und 600 georgischen Soldaten sowie Einheiten aus der Ukraine, Aserbaidschan und Armenien Mitte Juli 2008 sei es wenig später zum Angriff auf Südossetien gekommen.

Unterdessen haben am 18. April weitgehend unbeachtet im benachbarten Aserbaidschan Nato-Manöver im Rahmen der „Partnerschaft für den Frieden“ begonnen. An den Übungen beteiligen sich neben aserbaidschanischen und US-amerikanischen Einheiten auch Soldaten aus Bulgarien, Georgien, Estland, Lettland, Litauen, Kasachstan, Polen, Rumänien, der Türkei und der Ukraine. BERNHARD CLASEN