Hilfe, die wirkt

GTZ wertet zwei Drittel ihrer Entwicklungsprojekte als Erfolg. Frauen profitieren davon allerdings am wenigsten

FRANKFURT taz ■ Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, die für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) alle politisch beschlossenen Entwicklungshilfeprojekte im Ausland technisch umsetzt, zog gestern in Frankfurt Bilanz für die Jahre 2001 und 2002. Eine durchaus positive, wie der Staatssekretär im BMZ, Erich Stather (SPD), konstatierte.

Denn in der jetzt vorliegenden achten Querschnittsanalyse der Entwicklungsprojekte werde der GTZ eine „im hohen Maß erfolgreiche Arbeit“ bescheinigt, so Stather. Das sei ein schon seit Jahren anhaltender Trend, der sich jetzt fortsetze. In die Analyse wurden 143 abgeschlossene Projekte und auch einige noch laufende einer kritischen Würdigung durch die Experten des BMZ und der jeweiligen Projektleiter unterzogen.

Dabei arbeitete die GTZ in den beiden Berichtsjahren unter erschwerten Bedingungen. Denn bei mehr als zwei Dritteln aller Projekte veränderten sich während der Laufzeit die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Doch fast alle Projekte hätten in ihrer Substanz gerettet werden können. Rund zwei Drittel aller Entwicklungshilfeprojekte im Berichtszeitraum seien erfolgreich abgeschlossen worden, erläuterte GTZ-Geschäftsführer Bernd Eisenblätter. Rund 25 Prozent hätten Mängel aufgewiesen. Und nur acht Prozent seien „echte Fehlschläge“ gewesen.

Defizite würde es vor allem bei der Zielgruppenorientierung der Entwicklungsvorhaben geben, sagte Eisenblätter. Die partizipierten zwar häufig an der Planung und der Durchführung der Projekte; „doch oftmals ist die Teilhabe der Frauen am erzielten Nutzen nicht zufrieden stellend“. Auch gelinge es „hin und wieder“ nicht, die Partner zu eigenmotivierter und eigenverantwortlicher Mitarbeit zu bewegen. Das allerdings liege oft an der mangelhaften Qualifikation der Partner. Und daran lasse sich kurzfristig kaum etwas ändern.

Ein gravierendes Problem sei es auch, dass die Projekte von den Partnern manchmal nicht weitergeführt würden, so Eisenblätter. Dabei liege der Sinn der Projektarbeit doch gerade in der Vermittlung der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Doch leider mangele es manchen Partnern an den finanziellen Mitteln zum Weitermachen.

Überwiegend erfolgreich waren die GTZ-Projekte in ganz Asien, gefolgt von denen im Nahen Osten, in Nordafrika und in Lateinamerika. Bei der Erfolgskontrolle deutlich schlechter schnitten Projekte in Afrika südlich der Sahara ab.

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT