Betr.: Experimenti Berlin Orchester

Die Jazzmusik ist eine Wissenschaft für sich, ein unwegsames Gelände voller Fallstricke. Das weiß jeder Laie, der schon mal unbedarft einer Jamsession beigewohnt hat und immer nur hilflos mitklatschte, wenn sich die Hände der Guinness oder Rotwein trinkenden Connaisseure ohne ersichtlichen Grund zwischendurch zum Applaus regten. Die experimentellen Jazznummern des Bardo Henning werfen dagegen jeden auf die Rolle des Amateurs zurück: Fremdartige Klänge aus seltener verwendeten Instrumenten erzeugen allenthalben das Gefühl, man lasse sich auf etwas ein. Für den „Intercontinental Walk“ hat Hennings 15-köpfiges „Experimenti Berlin Orchester“ dabei die ansonsten übliche Rhythmusgruppe durch einen Beatbox-Sänger und Percussion ersetzt. Was sich nach leicht abgedroschener „musikalischer Weltreise“ anhört, gibt sich mal urban, mal provinziell und will dabei doch sämtliche Kontinente abgrasen. DX

Experimenti Berlin Orchester Tränenpalast, Reichstagsufer 17, Montag, 22. Nov., 20 Uhr. VVK: 13 €