54 Tote bei schwerem Gefecht im Nordirak

Gegner der angloamerikanischen Koalition überfallen einen von US-Soldaten eskortierten Geldtransport in Samarra

SAMARRA afp/taz ■ Bei den schwersten Gefechten mit irakischen Kämpfern seit der Einnahme Bagdads Anfang April hat die US-Armee in Samarra 54 Iraker getötet. Dutzende Männer hätten am Sonntag mit Panzerfäusten und automatischen Waffen von Hausdächern, aus Gassen und von einem Fahrzeug aus zwei US-Militärkonvois angegriffen, sagte ein Sprecher der 4. US-Infanterie-Division. Die Kämpfer trugen demnach die Uniformen der Fedajin-Miliz des gestürzten Diktators Saddam Hussein. Ziel war ein Geldtransport, der von Soldaten eskortiert wurde, wie der Kommandeur der US-Truppen in Samarra mitteilte.

Unter den Toten waren nach US-Angaben 46 Angreifer. Laut dem Leiter des Krankenhauses von Samarra wurden mindestens acht Zivilisten getötet. Nach Angaben eines Hospital-Angestellten waren eine Frau und ein Kind unter den Toten. Angestellte einer Pharmafirma sagten, zwei Kollegen seien nach Schichtende am Eingang des Betriebs von einer Granate tödlich getroffen worden. Augenzeugen berichteten gegenüber der taz, es seien auch zahlreiche zivile Einrichtungen getroffen worden.

Fünf US-Soldaten, ein Zivilist und mindestens 18 Angreifer wurden laut US-Armee während der Gefechte rund 110 Kilometer nördlich von Bagdad verletzt. Das Krankenhaus gab mit 60 Verletzten eine wesentlich höhere Zahl an. Die US-Armee nahm nach eigenen Angaben acht Kämpfer gefangen.

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