unterm strich
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Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS) verteidigt seine in der Fachöffentlichkeit zum Teil heftig umstrittenen Entscheidungen für Christoph Hein und Armin Petras als neue Leiter des Deutschen Theaters beziehungsweise Maxim-Gorki-Theaters in Berlin als „notwendigen Schritt nach vorn“. Was sonst soll er auch tun? „Hein und Petras haben die Potenz, diese Herausforderung zu bestehen und gutes Theater zu machen, das über die Grenzen der Stadt hinaus Aufmerksamkeit erregen wird“, sagte der Senator am Freitagabend bei einer Podiumsdiskussion der Freundeskreise beider Bühnen im Konzerthaus am Gendarmenmarkt.

Lea Rosh und Claus Bacher von den Freundeskreisen beider Bühnen betonten, sie könnten auch nach den Erläuterungen des Senators den Grund für die Intendantenablösung nicht nachvollziehen. Flierl habe dafür keine konkreten und plausiblen Gründe genannt. Nach Ansicht des Kultursenators müsse sich das Deutsche Theater stärker gegenüber Claus Peymanns Berliner Ensemble profilieren. Das Gorki-Theater habe in vergangenen Haushaltsdebatten immer wieder zur Disposition gestanden und müsse in Spielplan und Ausrichtung deutlicher seine Existenzberechtigung unter Beweis stellen. Es finde vor allem überregional zu wenig Anklang. Hier setze er mit Petras auf einen Generationswechsel.

Der Jüdische Kulturverein Berlin hat vor einer Hysterie gegen Muslime gewarnt, für die es keine rational nachvollziehbare Erklärung gebe. „Dumpf und zerstörerisch wird eine Islamfeindschaft hoffähig geredet und der Irrweg in einen Antiislamismus geebnet“, heißt es in der richtungweisenden Erklärung des Kulturvereins mit der Vorsitzenden Irene Runge.