Würde tut Not

„Neue Wohnung“ kritisiert Überbelegung in Obdachlosenunterkünften. Privatsphäre wichtig

„Wir verfolgen das Ziel einer menschenwürdigen Notunterbringung“, erklärte Sozialpädagoge Karsten Lüdersen das Konzept von „Neue Wohnung“. Die gemeinnützige Wohnungslosenhilfe eröffnete gestern einen neuen Containerplatz in Barmbek. Die 18 Einzelcontainer sind auch schon an Obdachlose vermittelt worden.

„Besonders wichtig ist, dass die Obdachlosen die Möglichkeit auf Privatsphäre haben“, findet Lüdersen. Zugleich kritisierte er die Mehrfachbelegung bei vielen Obdachlosenunterkünften und dem Winternotprogramm. Ein weiteres Grundprinzip von „Neues Wohnen“ sei zudem die Überschaubarkeit: „Kleine Projekte mit nicht mehr als 20 Leuten lassen sich besser in die Nachbarschaft integrieren und machen auch das Zusammenleben angenehmer“, so Lüdersen.

Kritisch sieht er die aktuelle Sozialpolitik, die Hilfe für wohnungslose Menschen immer schwieriger werden lasse. Dazu zähle die geplante Verringerung des Personals in den Beratungsstellen für Wohnungslose um 10 Prozent, aber auch, dass die Sozialämter im Regelfall nicht bereit seien, eine Courtage zu übernehmen. Zudem brauche Hamburg „mehr Wohnraum, der auch für niedrige Einkommen bezahlbar ist“. SK