Proteste gegen Atomkraft

TSCHERNOBYL Demos in Krümmel, Münster und Neckarwestheim am Jahrestag der Katastrophe

BERLIN taz | Die Anti-Atomkraft-Bewegung will zum Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe vom 26. April 1986 ein deutliches Zeichen für den Atom-Ausstieg setzen. Anti-Atom-Initiativen sowie Umweltgruppen und -verbände planen für das Wochenende drei Großdemonstrationen in Münster, in Krümmel bei Hamburg und in Neckarwestheim bei Stuttgart. „Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erinnert daran, dass der große Unfall jeden Tag geschehen kann – auch in den 17 deutschen Reaktoren“, sagt Jochen Stay von der bundesweiten Initiative Ausgestrahlt.

Am Samstag in Münster richten die Veranstalter den Blick auf den massiven Ausbau der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage in Gronau, neue Atommülltransporte nach Ahaus sowie die atomare Expansionspolitik von RWE und Eon.

Am Sonntag, dem Tag der Tschernobyl-Katastrophe vor 23 Jahren, finden die Proteste in Krümmel und Neckarwestheim statt. In Krümmel fordern die Umweltschützer nach der Reaktorpanne von 2007, das Atomkraftwerk endgültig stillzulegen. Als Rednerin wird Albena Simenowa auftreten. Sie ist in Bulgarien eine der Anführerinnen der Protestbewegung gegen das Atomkraftwerk in Belena, weshalb sie bereits zwei Morddrohungen erhielt.

In Neckarwestheim kritisieren die Atomkraft-Gegner, dass die Betreiber mit allen Tricks versuchen würden, die Abschaltung der zwei AKW-Blöcke zu verhindern. Hier wird die Ausstellung „Tschernobyl: Verseuchtes und verlassenes Land“ der Journalistin Elena Filatowa gezeigt. NADINE MICHEL

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