„Lieber früher anfangen“

Drei Schülerinnen berichten aus der taz

taz: Ist der Girls’ Day denn heute Thema bei euch in der Schule?

Sarah Kretschmer: Ja, hauptsächlich unter den Mitschülern.

Charlotte Vöhl: Am meisten in Deutsch.

Carla Schmidt: Im Unterricht erzählen wir nur einmal davon, aber unter den Schülern wird ganz viel darüber geredet.

Und wie fandet ihr den Tag in der Männerdomäne?

Kretschmer: Interessant und ganz abwechslungsreich.

Schmidt: Und wir waren die ganze Zeit auf Achse.

Und was war nicht so doll an dem Job?

Vöhl: Manchmal muss man Themen machen, obwohl sie einen gar nicht richtig interessieren.

Kretschmer: Und trotzdem muss man dann noch eineinhalb Stunden auf einer Pressekonferenz bleiben.

Schmidt: Ich würde morgens auch lieber früher anfangen und eher gehen.

Kretschmer: Ne, ich fang lieber später an.

Und könntet ihr euch jetzt vorstellen, auch Journalistinnen zu werden?

Alle: Ja.

Trotz der ganzen Männer?

Schmidt: Ja, aber wirklich: Überall, wo wir waren, waren sonst fast nur Männer da.

Kretschmer: Immerhin haben wir ja noch die Bildungssenatorin kennen gelernt.

Und wie findet ihr den Girls’ Day?

Kretschmer: Das ist eine tolle Sache. Aber er hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Es ist heute mehr so ein Art Berufsorientierungstag. Aber ich fände es besser, wenn es zwei oder drei Tage am Stück wären.

Vöhl: Ich mache auch lieber das, was mir auch zugute kommen könnte, als in irgend eine Männerdomäne zu gehen, die mich gar nicht interessiert.

Schmidt: Ich habe ja auch noch nie erlebt, dass ein Junge am Girls’ Day in den Kindergarten gegangen wäre.

Aber hat der Girls’ Day dann nicht sein Ziel verfehlt?

Vöhl: Indirekt. Int.: Jan Zier