UN warnt vor der Ausbreitung von al-Qaida

Risiko des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen steigt. Irak wird zum „Schlachtfeld“ für islamistische Terroristen

BERLIN taz ■ Mehr als zwei Jahre nach Beginn des „Kriegs gegen den Terror“ hat die islamistische Organisation al-Qaida an Unterstützung gewonnen. Das geht aus einem am Montag in New York vorgestellten UN-Bericht hervor. Danach hat sich die Ideologie des Terrornetzwerks weiter verbreitet. Auch die Finanzierung sei nach wie vor in vielen Fällen unentdeckt. Nur fehlende technische Möglichkeiten hinderten al-Qaida am Einsatz chemischer oder biologischer Waffen. „Das Risiko, dass al-Qaida Massenvernichtungswaffen in ihren Besitz bekommt und einsetzt, steigt weiter“, heißt es in dem Bericht.

Der Irak ist nach dieser Einschätzung zum „Schlachtfeld“ für Ussama Bin Ladens Terrororganisation und Anhänger anderer muslimischer Kampfgruppen geworden. Das Terrornetzwerk breite sich fast ungebremst weiter aus und habe im Irak einen fruchtbaren Boden gefunden, heißt es. Terroristen hätten „ungehinderten Zugang“ zum Irak. Die UN fordert Regierungen in aller Welt auf, im Kampf gegen den Terrorismus enger zusammenzuarbeiten und härter gegen Terroristen vorzugehen. Gestern gingen unter anderem für Saudi-Arabien und Kenia neue Terrorwarnungen ein. Die Behörden im afghanischen Kabul warnten vor möglichen Anschlägen zu Weihnachten in Europa.

Unterdessen soll den US-Truppen im Irak bei einer Razzia in Kirkuk die Festnahme eines wichtigen Vertreters des alten Regimes gelungen sein. „Sie haben einen dicken Fisch geschnappt“, erklärte ein Mitglied des irakischen Regierungsrats. Berichte, nach denen es sich um den Vertrauten Saddam Husseins, Issat Ibrahim al-Duri, handeln soll, wurden von den USA dementiert. KLH

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