Idee: „Schrubben statt Kleben“

Was der Verkauf öffentlicher Betriebe durch den Senat für Eskapaden hervorbringt, könnte – wäre es nicht für die Betroffenen so bitter – reif sein für die RTL-Comedy „Freitag Nacht News.“ Im vorigen Jahr hatte die Außenwerbergruppe Stroer zwei Tochterfirmen der Stadt – Hamburger Außenwerbung (HAW) und die Hamburger Verkehrsmittelwerbung (HVW) – übernommen. Stroer verkauft seither öffentliche Werbeflächen von Stadt und Hochbahn an Werbekunden. Zu diesem Zweck bestehen Pachtverträge bis 2008. Nun möchten die Stroer-Jungmanager die rund 40 Beschäftigten, die für das Bekleben von U-Bahnen, Bussen, Litfaßsäulen und Werbeflächen verantwortlich waren, loswerden und die Arbeit durch ein Subunternehmen verrichten lassen. Da jedoch eine Arbeitsplatzgarantie bis 2008 besteht, entstand folgende Idee: Wenn die Beschäftigten nicht mit Abfindung in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln, sollen sie fortan die Plakatflächen mit Eimer, Besen und Feudel putzen, damit sie dann von anderen beklebt werden können. Für viele ältere Arbeitnehmer ist das sinnlose Reinigen die immer noch attraktivere Lösung als Arbeitslosigkeit, so die Gewerkschaft ver.di. Das soll schon mal am Mittwoch zwischen 11 bis 12 Uhr auf dem Hachmannplatz demonstrativ geübt werden. KVA