das gibt zu denken

Ninio, ein 10-jähriger Elefantenbulle und Zukauf aus Ungarn, soll eigentlich die Krönung des neuen Posener Elefantengeheges darstellen. Ninio aber interessiert sich anscheinend nur für das eigene Geschlecht und attackiert die Weibchen. „Dafür haben wir nicht so viel Geld ausgegeben, dass dann einer schwul ist. Was sollen denn die Eltern ihren Kindern sagen?“, meinte Michal Grzes, Posener Stadtrat der Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) vor zwei Wochen zu Ninio und seinem Betragen. Der Elefant selbst kann sich gegen die Anschuldigung des rechtskonservativen Grzes nicht wehren. Die Unterstützung vieler Posener aber ist ihm sicher. „Rüssel hoch für Ninio!“, heißt die Aktion von Jakub Wilczynski, Besitzer des alternativen „Hallo Cafes“. „Es geht uns um den Elefanten“, erklärte er, „aber auch um das Ansehen unserer Stadt.“ So wollen polnische Künstler zwischen dem 8. und 16. Mai für Ninios Freiheiten und ein liberales Posen werben, mit Konzerten, Theater und Kabarett. Auch Andrzej Kruszewicz, der Direktor des Warschauer Zoos, verteidigt das Tier. Heute will er zur Eröffnung des neuen Elefantengeheges in Posen in einer Rede darlegen, dass Ninio doch nicht schwul sei – junge Männer säßen beim Militärdienst ja auch beisammen.