CDU-Chef sperrt seine Partei aus

KÖLN taz ■ In Kölns CDU geht es weiter drunter und drüber. Die Koalitionsverhandlungen der Union mit der SPD im Rathaus werden von Teilen der Basis mit großem Argwohn beobachtet. In einem internen Papier werden die Verhandlungsführer unter anderem aufgefordert, auf die Tieferlegung der Nord-Süd-Fahrt zu verzichten und die Zuschüsse an KVB oder Kölnbäder zu beschränken.

Auch die Rolle des Parteivorsitzenden Walter Reinarz wird kritisch gesehen. Künftig sollten Vorstandsmitglieder städtischer Gesellschaften nicht mehr mit am Verhandlungstisch sitzen, hieß es. Reinarz ist auch KVB-Manager. Die CDU-Chefs wollten sich mit den unangenehmen Forderungen gar nicht erst auseinander setzen. Ein für Montag Abend anberaumtes Gespräch im Rathaus wurde nicht nur abgesagt, Fraktionschef Herbert Gey machte sogar formal von seinem Hausrecht Gebrauch und verbot ein Treffen der CDU-Stadtbezirke.

Chaos herrscht bei der CDU auch in der Frage des Nachfolgers für den umstrittenen Landtagskandidaten Richard Blömer (taz berichtete). Neben Andrea Verpoorten bringt sich jetzt auch auch Franz-Josef Knieps, Präsident der Handwerkskammer, in Stellung.

Lediglich als „bösen Scherz“ wertet die CDU ein Paket mit Waschpulver und einer Videokassette, das vor der CDU-Geschäftsstelle gefunden wurde. Auf dem Band sei nichts Kompromittierendes, sondern nur eine Folge der ZDF-Sendung „Wiso“ und eine Reihe von Spielfilmen zu sehen gewesen. FÜB