Aktionäre erzwingen Gespräche

Karstadt will die Widersprüche gegen die Ausgabe neuer Aktien bis Freitag ausräumen

BERLIN taz ■ Das Management von KarstadtQuelle ist zum Verhandeln gezwungen. Und zwar mit sechs Aktionären, die auf der Hauptversammlung am Montag Widerspruch gegen die geplante Kapitalerhöhung eingelegt haben. Die Ausgabe neuer Aktien ist Voraussetzung für die Verlängerung der Bankkredite über insgesamt 1,75 Milliarden Euro. Bis Freitag muss eine Einigung erzielt werden, um den Zeitplan für die Sanierung einzuhalten

Deshalb kündigte KarstadtQuelle an, Gespräche mit den renitenten Aktionären zu führen, die größtenteils vom „Verein zur Förderung der Aktionärsdemokratie“ (VFA) vertreten werden. Der VFA erklärte, die Aktionäre seien nicht „daran interessiert, die Existenz von KarstadtQuelle zu gefährden“. Dennoch könne den Aktionären nicht zugemutet werden, einem „angeblich existenziellen Deal zuzustimmen, ohne auch nur ansatzweise die Details zu kennen“.

Wegen eines Formfehlers vom Tisch ist seit Dienstagabend immerhin der Widerspruch von Rainer Johannes. Der Aktionär hatte KarstadtQuelle zwingen wollen, die Tochter SinnLeffers an eine von ihm vertretene Investorengruppe zu verkaufen, aber „seinen Widerspruch nicht wie notwendig zur Niederschrift gegeben“, so Konzernsprecher Jörg Howe. STEPHAN KOSCH

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