Wie integriert sind die Deutschen?

betr.: „Wir bitten euch: Lernt Deutsch!“, taz vom 22. 11. 04

Was sind denn die „Werte einer Gesellschaft“? Mutantenstadl? Karneval? Krabbenpulen? Dann der „Integrationswillen der Deutschen“. Dazu fallen mir die immer zahlreicher werdenden Neonazis auf der einen Seite ein. Auf der anderen sehe ich Mallorca und zahllose andere Orte im touristisch erschlossenen Ausland, an denen Deutsche Sauerkraut und Bratwurst fressen, um bloß nicht die einheimische Küche „erleiden“ zu müssen.

Wie weit muss also die „Integrationsbereitschaft der Einwanderer“ gehen? Der „christliche Patriotismus“ lässt mir gleich die Nackenhaare zu Berge stehen. Wer entscheidet, was „Leitkultur“ ist? Abschließend noch die „Rückbesinnung auf christliche Grundwerte wie „Offenheit und Toleranz“. „Nein zu islamistischen Kopftüchern“? Aber „Ja“ zu Kreuzen? Notfalls auch mit Haken? Und was ist mit Nonnen? Ich kann nicht sehen, wo die Grenze zwischen dieser Form von „Integration“ und geistiger Knechtschaft liegen soll. Wie weit muss die Aufgabe der eigenen Kultur gehen, bis ein „Einwanderer“ integriert ist? BARBARA KIRSCH, Lüneburg