Helmut Schmidt ist Der Schirmherr
: Das Maß alles Künftigen

So mancher im Norden wird es als Erfolg verbuchen: Gestern begann das selbst erklärt „erste Gipfeltreffen über die Zukunft der chinesisch-europäischen Beziehungen“ – nicht etwa in der Bundeshauptstadt.

Nein, wenn es gilt, bis Sonnabendmittag „über 350 hochrangige Persönlichkeiten am wichtigsten und größten Standort Chinas in Europa“ zusammenzubringen, dann kann dafür nur die Perle am Elbstrom in Frage kommen, die Freie und Hansestadt Hamburg.

Das Gastland entsendet seinen Vizepremier Zeng Peiyan, das erste nichtchinesische Parlamentsmitglied Jean-Christophe Iseux und zahlreiche Vertreter aufstrebender Unternehmen; so erhält Präsident des „Weltmarktführers im Bereich umweltfreundlicher Belüftungssysteme“, Zhang Yue, einen neuen „China-Europe Sustainability Award“.

Das Eröffnungsdinner veredelten gestern nicht nur Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust, diverse Generationen von Handelskammer-Oberen und der Bundesinnenminister mit Wortbeiträgen, sondern nicht zuletzt der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, dem als Schirmherr auch noch der „China-Europe Sustainability Award“ verliehen wird.

Neben allerlei Höflichkeiten sowie Erkenntnissen über „die Balance zwischen Konfuzianismus, Kommunismus und einer marktwirtschaftlich ausgerichteten Ökonomie“, an welcher die chinesische Führung derzeit arbeite, hatte Schmidt auch Mahnendes auf dem „Dinner Speech“-Manuskript: Einige westliche Politiker und Intellektuelle, so der Altkanzler, brächten nicht genug Respekt auf für eine anders geartete Zivilisation. Ob Schmidt etwa die seinerzeitigen Geschehnisse am Platz des himmlischen Friedens als kulturelle Besonderheit erachtet?

Wie schickte Summit-Chairman Nikolaus W. Schües noch gleich voraus: Der Hamburg Summit werde „zum Maßstab für alle künftigen China-Konferenzen“. aldi/Foto: dpa

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