Piraten greifen Kreuzfahrer an

SEERÄUBEREI Deutsche Urlauber entgehen nur knapp der Entführung. Getreidefrachter wird gekapert

BERLIN/ROM AFP/dpa | Piraten haben vor der Küste Somalias ein Kreuzfahrtschiff mit deutschen Urlaubern an Bord angegriffen. Wie der Kapitän der „MS Melody“ der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sagte, versuchten die Piraten am Samstagabend eine Leiter über den Bug des Schiffes zu werfen, wurden aber von den Bordsicherheitskräften mit Schüssen abgewehrt. An Bord befanden sich fast 1.000 Passagiere, darunter 38 Deutsche. Während des Angriffs wurden dem Kapitän zufolge ein Passagier und ein Besatzungsmitglied leicht verletzt.

Im Golf von Aden wurde unterdessen ein deutsches Schiff gekapert. Nach Angaben der US-Flotte brachten Piraten den Getreidefrachter „Patriot“ südöstlich des jemenitischen Hafens al-Mukalla in ihre Gewalt. Ein Schiff mit diesem Namen ist im Besitz der Hamburger Reederei Johann M. K. Blumenthal. Diese wollte sich zu der Entführung nicht äußern. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte: „Nach den uns vorliegenden Informationen fuhr das Schiff nicht unter deutscher Flagge, und es war auch kein deutscher Staatsbürger an Bord.“