Missbrauch per E-Mail

Amtsgericht verurteilt 31-jährigen Bremer zu sechs Monaten Haft auf Bewährung

Bremen taz ■ Die E-Mails kamen aus München und die angehängten Bilder waren eindeutig: Sex mit Kindern in pornografischen Posen, Sex Minderjähriger mit Tieren. Bilder, die Mario B. auch anderen zuteil werden lassen wollte. Der 31-jährige Verkäufer drückte auf „Weiterleiten“. Sein Pech: Dem ersten Absender waren die Fahnder bereits auf den Fersen, die virtuellen Spuren führten sie auch zu ihm. Gestern musste sich B. wegen Verbreitung kinderpornografischer Schriften vor dem Bremer Amtsgericht verantworten – einer von 25 Fällen, die im Jahr 2003 im Land Bremen gezählt wurden. „Ich bin da wohl in sowas reingeschlittert“, sagt Mario B.

Richter Friedrich Wulf reicht das nicht aus: „Was meinen Sie, warum die Kinder solche Sexpraktiken dulden oder machen?“, will er wissen. B. gibt sich kleinlaut: „Freiwillig bestimmt nicht.“

„Die Kinder wurden gequält“, unterstreicht Staatsanwalt Waldemar Orthmann. Das Urteil: Sechs Monate Haft auf Bewährung, das Notebook wird eingezogen – „eine Warnung“, betont Richter Wulf. „Ich würde es gerne rückgängig machen, aber das geht ja nicht“, sagt der Angeklagte. Und: „Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.“

sim