monat, der wird (nr. 12)
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Oberhausen, 2. Dezember: Die Spieler des Zweitligaletzten RWO treten am „UNO-Tag zur Abschaffung der Sklaverei“ gegen ihren Trainer in den Hungerstreik: „Gegen Eugen Hach ist Saddamagath ein Samariter“, klagen die geschundenen Kicker auf der Intensivstation des Glückauf-Krankenhauses Sterkrade-Ost. Hach wird inhaftiert. Die Polizei beschlagnahmt bei ihm „elf neunschwänzige Katzen, ein Sortiment Rohrstöcke und dynamitgefüllte Medizinbälle“. In der Al-Qaida-Folterfibel unter seinem Kopfkissen findet sich ein Grußwort „von Ussama für unseren Eugen“.

Braunschweig, 4. Dezember: Die WM der Formationstänzer endet im Desaster. Nach unangekündigten Kokain-Tests werden alle Teilnehmer und Kampfrichter disqualifiziert. „Anders wäre das Gezappel und Gerase nicht auszuhalten“, rechtfertigt sich ein bedröhnter Juror.

Sevilla, 5. Dezember: Nach dem 5:0 Spaniens im Daviscup-Finale verlangen die satzgewinnlos geschlagenen US-Tenniscracks eine chemische Analyse des extrem langsamen Aschebelages. „Hinterhältigen Klebstoff“ vermutet Andy Roddick, „meine Aufschläge sind manchmal fast stecken geblieben.“ Spaniens Offizielle winken ab: „Alles nur Kaugummi von vorgestern, beste US-Qualidad.“

Köln, 10. Dezember: Nach AthletInnen aller Disziplinen und zunehmend chemiegefüllten Rössern finde sich Doping „auch schon in Ausrüstung und Sportkleidung“, klagt der Kölner Pfuschfahnder Wilhelm Schänzer. Rennanzüge von Skiläufern seien in Stimulanzdüfte getränkt („Aerosol-Aggressiva“), Biathlon-Gewehre mit selbst lenkenden Scud-Patronen manipuliert und in Rennschlitten chipkleine Kufenreaktoren eingebaut („Glut-EPO“).

Krefeld, 17. Dezember: Trotz des plötzlichen Wintereinbruchs taut im neuen Königpalast bei der DEL-Premiere zwischen den heimischen Pinguinen und den Eisbären aus Berlin das Eis ab. „Niemals hätte dieser André Rieu zur Eröffnung hier herumfideln dürfen“, mosert Schmalz-Musikkenner Hans Zach („Alpenjodelvulkan“) auf der Tribüne, „die Halle ist immer noch zu glutheiß vom Hinschmelzen der Massen.“

MÜLL