Regionale Raumfahrt

Die Bremer Luft- und Raumfahrtindustrie sucht sich Zulieferer in ihrer Nachbarschaft

Bremen taz ■ Nein, die Luft- und Raumfahrtindustrie in Bremen lässt sich nicht jede Schraube und jeden Raketenantrieb einfliegen. Im Gegenteil: Sie ist stark regional eingebunden – viele ihrer Zulieferbetriebe sitzen in Bremen und umzu. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bremer Uni-Instituts Arbeit und Wirtschaft. Die beiden Forscher Jochen Tholen und Hartmut Schekerka wollten wissen: Wieviel Arbeitsplätze schafft die Luft- und Raumfahrtindustrie in der Region Bremen? Und fanden heraus: 8.600 Beschäftigte arbeiten in den Luft- und Raumfahrtbetrieben selbst – 9.000 Menschen in den Zulieferbetrieben.

„In der Regel gilt: Auf einen Mitarbeiter in der Endproduktion kommen zwei Mitarbeiter im Zulieferbetrieb“, erläutert Tholen. Und einer dieser beiden Zuliefermitarbeiter arbeitet im Fall der Bremer Luft- und Raumfahrt eben in der Region Bremen – und nicht Flugstunden entfernt. Die Wissenschaftler hatten im Juli die Zulieferbetriebe des Raketenherstellers EADS Space Transportation, der Satellitenfirma OHB-System AG, der Flugzeugwartungsfirma ASL Lemwerder und von Airbus untersucht.

Landesgrenzen ignoriert die Luft- und Raumfahrt dabei eher: 46,1 Prozent der regionalen Zulieferbetriebe sitzen in Nieder-sachsen, 51,7 Prozent in Bremen. Künftig wollen die Betriebe ihre verstreuten Lieferanten stärker bündeln, zu „Kompetenzzentren“ zusammenfassen, so Tholen. Kompetenzzentren auch für Rüstungsgüter, die alle untersuchten Luft- und Raumfahrtfirmen herstellen oder warten: So produziert EADS Trägerraketen für französische Nuklearsprengköpfe und Airbus Bremen alsbald die Flügel des Militärtransporters A 400 M. dos