… UND SONST?

Schlag nach bei Marx: Ein Satz in unserer gestrigen Ausgabe regte zum Rätselraten an. Gesagt hatte ihn Thomas Flierl (PDS), Wissenschaftssenator, im Disput mit Studierenden, und er las sich wie folgt: „Die Argumentation [die seiner Gesprächspartner nämlich; d. Red.] ist in sich völlig schlüssig – wenn gesagt wird, wodurch die ursprüngliche Akkumulation, um mal einen klassischen Begriff zu verwenden, ohne Enteignung kommen soll.“ Klassisch, damit verweist der promovierte Philosoph auf Marx’sches Basisvokabular. Schauen wir also mal in den ersten Band des „Kapitals“: „Historisch Epoche machend in der Geschichte der ursprünglichen Akkumulation“, heißt es da, „sind alle Umwälzungen, die der sich bildenden Kapitalistenklasse als Hebel dienen; vor allem aber die Momente, worin große Menschenmassen plötzlich und gewaltsam von ihren Subsistenzmitteln losgerissen und als vogelfreie Proletarier auf den Arbeitsmarkt geschleudert werden.“ „Diese Expropriation“, so Marx an anderer Stelle, „ist in die Annalen der Menschheit eingeschrieben mit Zügen von Blut und Feuer“. Gute Güte, will Flierl etwa Lankwitzer Kleingärtner gewaltsam ihrer Scholle berauben? Ach was: Der Klassikerverweis diente dem Senator nur zur blumigen Illustration einer Frage, die jeder kennt und auf die auch er keine Antwort weiß: „Die Frage ist doch, woher mehr Geld in das System kommen kann.“ Sonst nix.