LESERINNENBRIEFE
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■ Betr.: „Ein Verehrer Hitlers“, taz nord vom 20. 4. 2009

Forum für den „Herrenmenschen“

Dass ich auf der ersten Seite der taz nord einen Riesen-Artikel über Jürgen Rieger mit Personality-Großfoto finde, empört mich! Wie könnt Ihr so jemandem solch ein Forum bieten? Wenn es denn interessant ist, dass der in der NPD umstritten ist, dann bitte knapp und ohne Foto! Ich bin sicher, er freut sich über die Aufmerksamkeit! Mich interessieren diese Infos nicht, obwohl ich diesen „Herrenmenschen“ mit seinen gefährlichen verschrobenen Ansichten seit über 40 Jahren kenne. Name und Anschrift sind der Redaktion bekannt

■ Betr.: „Der Wolf im Schafspelz“, taz nord vom 25. / 26. 4. 2009

Vorführen statt dämonisieren

Wölfe im Schafspelz sind nicht nur gefährlich, weil sie sich nun auch noch durch Anprangerung der Wölfe ohne Schafspelz tarnen. Die Gefahr ist auch deshalb so groß, weil die Hirten sich nicht genügend um ihre Herde kümmern. Wenn etablierte Politiker und Parteien rechtsextremistische Parteien und Organisationen lieber dämonisieren, statt sie in der politisch-argumentativen Auseinandersetzung vorzuführen, sind sie mitverantwortlich für deren Erfolg. Es kommt darauf an, die Mimikry aufzudecken. Hierzu bedarf es zum einen einer glaubwürdigen, bürgernahen Politik und zum anderen des öffentlichen argumentativ-konfrontativen Disputs überall dort, wo Rechtsextremisten auftreten. HOLGER GUNDLACH, Hamburg

■ Betr.: „Drohungen gegen Preisverweigerer“, taz nord vom 22. 4. 2009

Durchsichtige Argumentation

Eon-Hanse scheint die Devise „Ist der Ruf erst einmal ruiniert, wirtschaftet es sich gänzlich ungeniert“ zu beherzigen. Die Argumentation ist sehr durchsichtig: Wer ein Inkasso-Unternehmen beauftragt, anstatt auf einen Prozess zu setzen, um Forderungen aus der Welt zu räumen, der will Fakten schaffen statt Aufklärung. Die Gas-Rebellen tun deshalb gut daran, sämtliche Wege zu beschreiten, die Transparenz in die Preisgestaltung geben. RASMUS PH. HELT, Hamburg