Kapitän wollte nicht abschieben

DÜSSELDORF taz ■ Ein Flugkapitän verhinderte am Freitag die umstrittene Abschiebung einer kranken Frau mit ihren drei minderjährigen Kindern in den Kosovo. Der Familienvater sollte als einziger in Deutschland zurück bleiben. „Der Versuch, eine Familie auseinander zu reißen, ist skandalös“, sagt Andrea Genten, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrat NRW. Das befand auch die UNMIK, die zuständige UNO-Verwaltung für den Kosovo und widerrief ihre Zustimmung zur Abschiebung.

Unbeirrt davon setzten die deutschen Behörden in Düsseldorf die Frau mit ihren Kindern ins Flugzeug. Auch ein Eilantrag des zuständigen Verwaltungsgericht zur Verhinderung der Abschiebung kam zu spät. Nach einer Zwischenlandung in Frankfurt – weil die Frau während des Flugs kollabierte – weigerte sich der Flugkapitän, die kranke Frau weiter zu befördern. Die Frau wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. NAW