Spaßgesellschaft HSV

Seit Thomas Doll regiert, darf der HSV wieder lachen. In Gladbach strahlen sich die Hamburger zu einem 3:1

Mönchengladbach taz/dpa ■ Mit Erfolgstrainer Thomas Doll und Torjäger Sergej Barbarez strebt der Hamburger SV in der Fußballbundesliga besseren Zeiten entgegen. „Wir haben einen tollen Lauf, den müssen wir nutzen“, sagte Mittelstürmer Barbarez nach dem 3:1-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach. Mit fünf Siegen aus den sieben Spielen unter Doll haben sich die Hanseaten vom letzten auf den achten Platz vorgearbeitet.

Torgarant Barbarez, der in den letzten sieben Spielen sechsmal traf, avancierte im Borussia-Park zum Matchwinner. Seine beiden Tore zum 1:0 in der 40. Minute und dem Foulelfmeter in der 83. Minute zum 3:1 bescherten dem HSV den ersten Auswärtssieg seit neun Jahren in Mönchengladbach. Stefan Beinlich hatte in der 44. Minute per Freistoß zum 2:0 getroffen. „Das ist nur das Resultat einer tollen Mannschaftsleistung“, gab sich Barbarez bescheiden. Nach dem Spiel verriet er das Erfolgsgeheimnis des HSV: „Wichtig ist, dass man bei uns lachen darf.“ Eine „überragende“ Leistung bescheinigte Doll seinem Stürmer: „Für ihn freut es mich besonders, weil ihn schon alle abgeschrieben haben.“

Dennoch musste der HSV-Trainer zu Beginn der zweiten Halbzeit zittern: Erst traf Joris van Hout nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 1:2, dann sah Hamburgs Khalid Boulahrouz die gelb-rote-Karte. Der Nationalspieler sah binnen weniger Sekunden erst für ein Foulspiel und dann wegen Applaudierens zweimal Gelb. „Das war eine ganz neue Erfahrung, wie die Mannschaft diese Rückschläge weggesteckt hat und nicht umgefallen ist. Da kann man als Trainer nur stolz sein“, sagte Doll.

Eine ganz andere Erfahrung durchleben die Gladbacher seit der Entlassung von Holger Fach. Unter Trainer Dick Advocaat feierten die Borussen erst einen Sieg in vier Spielen. Für die große Verunsicherung, die seine Mannschaft von Beginn an zeigte, hatte auch Advocaat keine Erklärung. „Wir haben so viele Fehler gemacht. Die macht man im Kindergarten, aber nicht in der Bundesliga“, schimpfte der Niederländer. Morten Ritter