Bikker weiter verschont

HAGEN taz ■ Der Prozess gegen den 88-jährigen früheren Waffen-SS-Mann Herbertus Bikker ist am Montag in Hagen kurz nach seiner Wiederaufnahme erneut vertagt worden. Seit dem 5. November war die Verhandlung wegen einer Erkrankung Bikkers ausgesetzt worden. Dem gebürtigen Niederländer wird vorgeworfen, im November 1944 einen holländischen Widerstandskämpfer erschossen zu haben.

Der 14. Verhandlungstag dauerte nur wenige Minuten. Bikker soll nun wegen Schmerzen im Gesicht von einem Neurologen untersucht werden. Als neuer Verhandlungstermin war der heutige Mittwoch vorgesehen.

1949 war Bikker von der niederländischen Justiz wegen zweifachen Mordes zum Tode verurteilt, später zu lebenslanger Haft begnadigt worden. 1952 gelang ihm die Flucht aus dem Gefängnis. Vor zehn Jahren wurde der Kriegsverbrecher von einem holländischen Gerichtsreporter in Hagen aufgespürt. HOP