Aus für Airport-Express

Fahrplanwechsel am 14. Dezember: Schleswig-Holstein spart ein Prozent am Nahverkehr. S21 zwischen Elbgaustraße und Pinneberg fällt weg

Der Airport-Express, so der HVV, ist an der „äußerst geringen“ Nachfrage gescheitert

VON GERNOT KNÖDLER

Mit dem Wechsel zum Winterfahrplan am 14. Dezember streicht der HVV die S-Bahn-Linie 21 von Elbgaustraße nach Pinneberg und den Airport-Express, Linie 52, vom Altonaer Bahnhof zum Flughafen Fuhlsbüttel. Er richtet neue Haltestellen ein und verändert Buslinien. Die Landesweite Verkehrsservice-Gesellschaft (LVS), die den Nahverkehr für Schleswig-Holstein bestellt, muss mit 1,5 Millionen Euro weniger auskommen – bei einem Budget von 150 Millionen Euro.

Der Airport-Express nach und von Altona ist an der fehlenden Nachfrage gescheitert. Nach Einschätzung des HVV ist sie „äußerst gering“ und die Buslinie „trotz des Airport-Zuschlages sehr unwirtschaftlich“. Offenbar sparen viele Fluggäste lieber Geld mit der S-Bahn oder sie nehmen ein Taxi.

Der Grund dafür, das Angebot auf der S21 auszudünnen, ist nach Auskunft von LVS-Sprecher Dennis Fiedel das fehlende Geld. Schon heute verkehrt die S-Bahn 21 lediglich zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Elbgaustraße und Pinneberg. Fiedel hält die Einschränkung für vertretbar, „weil das Angebot trotzdem noch ordentlich ist“. Künftig fahre in der Hauptverkehrszeit alle zehn Minuten eine S-Bahn, statt alle fünf Minuten. Überdies könnten auch Regionalbahnen und Regionalexpress-Züge benutzt werden. Am anderen Ende der S21, zwischen Bergedorf und Aumühle, werden morgens und abends insgesamt je vier Züge pro Richtung gestrichen.

Neu auf der Strecke Richtung Pinneberg und Elmshorn ist der Bahnhof Eidelstedt-Zentrum, der vom Eidelstedter Platz aus besser zu erreichen ist als die bisherige Haltestelle. Auf der Strecke Elmshorn–Kiel kommt als neuer Bahnhof „Horst“ dazu. Zwischen Neumünster und Heide werden die Züge der AKN-Tochter „Schleswig-Holstein-Bahn“ künftig alle zwei statt alle drei Stunden verkehren.

In Reinfeld werden künftig fast alle Regionalexpress-Züge der Strecke Hamburg–Lübeck halten. Die Deutsche Bahn hat versprochen, die Verspätungen auf der Strecke zu verringern. Im neuen Fahrplan soll mehr Pufferzeit enthalten sein. Überdies werden in Hamburg und Lübeck Reservezüge bereitgestellt.

Dem Sparzwang fallen der letzte Zug von Kiel nach Preetz zum Opfer sowie die samstäglichen Zusatz-Züge zwischen Kiel und Eckerförde. Außerdem fallen die vor einem Jahr eingeführten späten Züge von Lüneburg nach Lübeck und umgekehrt weg sowie die ersten Sonntagszüge zu nachtschlafender Zeit zwischen Büchen und Aumühle.

In Hamburg wird der 478er Bus mehrmals täglich durch Tangstedt bis nach Duvenstedt fahren. Die Reinbeker Ortsteile Schönningstedt und Ohe werden an den Wochenenden verstärkt mit Nachtbussen bedient (619er, 649er). In Harburg verkehrt der Metrobus 14 künftig nur noch zwischen Strucksbarg und Fleestedt. Von Strucksbarg zum Nachtigallenweg fährt die Linie 443, den Abschnitt Fleestedt–Bahnhof Maschen übernimmt der neue 343er Bus.

Der Nachtbus 640 fährt vom Hamburger Rathausmarkt unter der Woche nur noch bis zum Harburger Bahnhof. Wer weiter zur Siedlung Sandbek fahren will, muss auf den 641er umsteigen. In Rahlstedt werden das neue Wohngebiet Boltwiesen sowie die Gewerbegebiete Neuer Höltigbaum und Merkurpark jetzt mit der Buslinie 462 bedient. Zur Eichberg-Siedlung fahren Kleinbusse der Line 562. Der 164er Bus wird im Uhrzeigersinn durch Ost-Rahlstedt kreisen.