DIGITALE KLUFT

Zur „Überwindung der digitalen Kluft“ zwischen Nord und Süd beitragen soll der dreitägige „Weltgipfel über die Informationsgesellschaft“ (WSIS), der heute in Genf beginnt. Doch wie und nach welchen Kriterien diese Überwindung erreicht werden soll und wer dafür bezahlt, ist heftig umstritten unter den erwarteten rund 8.000 GipfelteilnehmerInnen – darunter Regierungsdelegationen aus 180 Staaten sowie VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen und Firmen der Informations- und Telekommunikationsbranche.

Sind Informationen ein „öffentliches Gut“ oder eine durch Urheberrechte gesicherte kommerzielle Ware?, lautet eine der zentralen Streitfragen. Auch die Ausrichtung des Gipfels durch die erheblich von Wirtschaftsinteressen beeinflusste „Internationale Telekommunikations Union (ITU) – einer technischen Unterorganisation der UNO – statt durch die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (Unesco) stößt auf Kritik. Enden soll der Gipfel am Freitag mit einer Abschlusserklärung und einem Aktionsplan, deren Entwürfe derzeit noch zahlreiche Klammern aufweisen.  AZU