stadtumbau west
: Tropfen auf den heißen Stein

Weihnachten steht vor der Tür, und Landtagswahlen sind in NRW auch bald. Grund genug für Bauminister Michael Vesper, einige Geschenke unter das Volk zu bringen: 34 Millionen Euro stehen ab sofort bereit, um noch in diesem Jahr in 28 nordrhein-westfälischen Kommunen Maßnahmen zum Stadtumbau zu finanzieren – der glorreichen Emscher-Lippe Konferenz vom Juli dieses Jahres sei dank.

KOMMENTAR VONULLA JASPER

Damals hatten sich Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker für gemeinsame Anstrengungen zur wirtschaftlichen und städtebaulichen Rettung des Ruhrgebiets ausgesprochen.

Doch herausgekommen ist bis heute wenig. Daran kann auch Vespers eigentlich erfreuliche Initiative nicht viel ändern. Gemessen an den tatsächlichen Problemen, die die Städte des Ruhrgebiets seit Jahrzehnten plagen, sind die nun bereit gestellten Gelder nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal viele Kommunen angesichts der desolaten Haushaltslage nicht einmal in der Lage sein werden, ihren notwendigen Eigenanteil zu leisten.

Viel mehr als Aktionismus verbirgt sich hinter dem groß angekündigten Stadtumbau West also nicht. Die wenigen Kommunen, die es sich leisten können, werden sich um Fördergelder bewerben. Herauskommen werden dabei ein paar kleine „Leuchttürme“ der Stadterneuerung – hier eine verkehrsberuhigte Straße, dort eine bepflanzte Baulücke. Der Region hilft das wenig.