Mäzen bremst Riesenrad

Kulturverwaltung prüft Millionengeschenk für Technikmuseum am Gleisdreieck

Die Zukunft des geplanten weltgrößten Riesenrads am Gleisdreieck hängt in nicht unbedeutendem Maß von einem Mäzen ab. Der will dem benachbarten Technikmuseum dem Vernehmen nach über fünf Millionen Euro schenken und später weitere Millionen vererben. Kultursenator Thomas Flierl (PDS) prüft derzeit für den Senat dieses Angebot. Wie lange das dauert, lässt seine Verwaltung offen.

Mit dem Geld soll das Land ein Grundstück kaufen, einen Erweiterungsbau für das Museum bezahlen und den verbleibenden Park gestalten können. Des Mäzens Bedingung: Auf dem Erweiterungsgrund dürfe kein Riesenrad stehen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte das Museum vor einem Monat im Parlament scharf angegangen, ein Riesenrad nicht als Störung für den Betrieb anzusehen. Das Museum befürchtet angeblich, man könne zu einem „Museum am Riesenrad“ degradiert werden. Jetzt trafen sich Museumschef Dirk Böndel und Wowereit – „um miteinander zu sprechen und nicht übereinander“, sagte Senatssprecher Michael Donnermeyer der taz.

Die Verwaltung von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) verhandelt parallel dazu mit den Investoren. Ein zweiter Interessent neben der problemgeschüttelten World Wheel Holding will mit dem Riesenrad gar nicht ans Gleisdreieck, sondern an die Heidestraße nördlich des Lehrter Bahnhofs. Junge-Reyer sagte, dieser Standort „könnte vielleicht möglich sein“. STEFAN ALBERTI