Sanierungsplan greift

Erzbistum kommt 2005 ohne neue Kredite aus. Dennoch müssen Katholiken bald wieder 10 Millionen einsparen

Der harte Sanierungsplan des Erzbistums Berlin und die Hilfe der anderen deutschen Diözesen haben Früchte getragen: Trotz weiter zurückgehender Kirchensteuereinnahmen werden laut Haushaltsplan im kommenden Jahr keine Kreditaufnahmen nötig sein, erklärte Generalvikar Ronald Rother, der Finanzchef der Diözese. Allerdings müssen die 3,8 Millionen Katholiken des Bistums in den kommenden Jahren zusätzlich 10 Millionen Euro einsparen, kündigte Rother an: „Wir sind noch nicht überm Berg.“

Das Erzbistum war vor zwei Jahren faktisch bankrott. Es hatte Bankverbindlichkeiten von 104 Millionen Euro, die mittlerweile auf etwa 60 Millionen abgeschmolzen werden konnten. Dies konnte nur durch die massive Hilfe anderer deutscher Bistümer gelingen, die solidarisch eine Summe von 50 Millionen Euro zugesagt hatten. Von diesen sind schon 30 Millionen geflossen. Außerdem wurden bereits 299 Vollzeitstellen abgebaut – insgesamt sollen es 417 sein.

Nach Auskunft Rothers hat der Haushalt ein Volumen von knapp 130 Millionen Euro. Etwa 58 Millionen werden davon durch Kirchensteuereinnahmen gedeckt. Das Bistum rechnet mit einem weiteren Minus der Einnahmen, verschärft durch den Bevölkerungsrückgang. Außerdem endet im kommenden Jahr, da das Bistum sein 75. Jubiläum feiert, die Solidaraktion der Mitarbeiter: Gehaltserhöhungen waren ausgesetzt worden. Zudem hatten sie teilweise auf das Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichtet. PHILIPP GESSLER