unterm strich
:

Vielleicht ist der Blick auf das Vergangene der richtige Weg, Neues zu entdecken. Der neue Documenta-Chef Roger-Martin Buergel jedenfalls plant für die documenta 12 ein Konzept, bei dem er nicht nur die Begegnung mit vielen unbekannten Künstlern verspricht, sondern auch Kunst aus dem 19. Jahrhundert zeigen will. „Die documenta ist ein Museum für 100 Tage, und in diesem Museum möchte ich die Moderne zeigen, die Moderne seit 1789“, sagte der 41-Jährige der Wochenzeitung Die Zeit. „Ich oute mich als Romantiker im progressiven Sinn von Romantik.“

Die documenta 12 solle „keine voll gestopfte, unverdauliche Ausstellung“ werden. „Die Kunst braucht Raum und der Besucher auch, sonst bleibt von der documenta am Ende nur ein dumpfes Rauschen.“ Der Wiener Kritiker und Kurator war vor einer Woche zum künstlerischen Leiter der documenta ernannt worden.

Karrieregeilheit ist ja angeblich so in wie der Geiz. Da wirkt es doch sehr kritisch, das Thema „Eine egoistische Gesellschaft? Leben zwischen Individualität und Solidarität“, das die Büchergilde für einen Essaywettbewerb ausgewählt hat. Ausschreibungsunterlagen kann man abrufen unter www.buechergilde.de. Der Essaypreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Die besten Beiträge werden in einem Band der Edition Zeitkritik herausgegeben.