Ein erster Überblick über die verschwundenen Dinge

UND WEG Volker Wieprecht und Robert Skuppin stellen das Lexikon dazu vor

Wie soll man das jetzt erklären mit dem „Schweinesystem“? Das kennt doch heute keiner mehr, das ist irgendwie abhanden gekommen, und wahrscheinlich hat das mit dem „Lesekreis“ zu tun, der gleichfalls verschwunden ist. Nur ältere Menschen erinnern sich vielleicht noch an die einschlägigen Fotos von langhaarigen Menschen, die in blauen Bänden blättern… perdu. Vorbei wie der Käseigel, abgeschafft wie die Schreibmaschine, wer findet denn heute noch eine Postfiliale? Die Welt wird weniger, und längst sind viele einst vertraute Dinge des täglichen Lebens von den gesellschaftlichen Festplatten gelöscht, kein Zugriff darauf mehr möglich. Dagegen wenigstens anschreiben wollen nun Volker Wieprecht und Robert Skuppin mit ihrem „Lexikon der verschwundenen Dinge“, wobei die beiden Radiomoderatoren, geboren Anfang der Sechziger, jetzt im besten Alter sind, um noch von so wunderbaren Sachen wie der Gardine mit der Goldkante zu wissen. Heute stellen sie ihr nun erscheinendes Lexikon im Babylon Mitte vor. TM

„Das Lexikon der verschwundenen Dinge“: Babylon Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30. Mittwoch, 29. April, 20 Uhr. 12/9 Euro