Wald-Zentrum eröffnet

MÜNSTER taz ■ Mehr Mammutbaum als Bonsai ist die Wald-, Forst- und Holzwirtschaft in NRW. Die Gründung eines Wald-Zentrums zur wissenschaftlichen Begleitung dieses ökonomisch wie ökologisch wichtigen Bereichs war deshalb überfällig. Den Zuschlag erhielt die Uni Münster. In seinem Eröffnungsvortrag sagte Andreas Schulte, Leiter der Einrichtung, dass der „Cluster Forst & Holz“ mit rund 35 Milliarden Euro Umsatz und etwa 260.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in NRW eine Großbranche sei, die traditionell als ökonomisch bedeutsam eingestufte Bereiche wie den Fahrzeugbau, die Chemische Industrie oder die Elektrotechnik weit übertrifft, von der Öffentlichkeit aber kaum wahrgenommen werde. Wer weiß schon, dass jede dritte in Europa verkaufte Einbauküche aus NRW stammt, jeder dritte deutsche Möbelhersteller im Dreieck zwischen Detmold, Gütersloh und Paderborn ansässig ist und es mehr Beschäftigte gibt als im waldreichen Finnland? Es gelte, die zunehmenden Konflikte zwischen dem Naturschutz und dem Wirtschaftsgut Wald zu überwinden.